In der Zeit von September - November 2009 durfte ich die beiden Schülerinnen Patricia Communetti und Ronja Vogt bei Ihrer Maturarbeit über das Thema "Persönlichkeitstraining mit Pferden" begleiten und betreuen!

 

Es hat mir sehr viel Spass gemacht mit ihnen zusammenzuarbeiten und ich selbst konnte auch wieder einiges dazulernen und hoffe, sie konnten für sich selbst auch ganz viel profitieren!

 

Herausgekommen ist eine 64-seitige Arbeit die einerseits sehr persönlich ist und andererseits das Persönlichkeitstraining an sich genau beleuchtet. Ergänzt wurde die Arbeit auch mit einigen Zitaten von bekannten Pferdetrainern und Persönlichkeitstrainer/innen (so z.B. Susanne Schwaiger aus Deutschland/Fitz Hendrich) und Erlebnisberichten von Kursteilnehmer/innen welche an einem extra als Maturarbeit gedachten Kurs teilgenommen haben. Dieser wurde von den Maturandinnen organisiert und der theoretische Teil übernommen, die Coachings  habe ich dann selbst durchgeführt, z.T. in Absprache mit ihnen zusammen.

 

Hier darf ich Ihnen einige Auszüge aus dieser schönen Arbeit zeigen und hoffe, Sie bekommen dabei einen weiteren Einblick in meine Art des Persönlichkeitstrainings mit Pferden. Viel Spass beim Lesen!

 

 

AUSZÜGE AUS DER MATURARBEIT ÜBER DAS PERSÖNLICHKEITSTRAINING MIT PFERDEN

Einleitung 

 

„Persönlichkeitstraining mit Pferden“ dieser Titel wird aus drei wichtigen Begriffen zusammengesetzt. Um den Sinn im Ganzen zu verstehen müssen zuerst die einzelnen Wortfragmente klar definiert sein.

 

Zum ersten die Persönlichkeit: Der Mensch ist ein komplexes Wesen und seine Persönlichkeit wird durch viele Merkmale geprägt. Für die Persönlichkeit gibt es momentan noch keine umfassende Definition. Die Suche danach ist das Hauptziel der Persönlichkeitspsychologie. Grundsätzlich geht man von der Annahme aus, dass ein Persönlichkeitsmerkmal über eine gewisse Zeit erhalten werden muss. Somit wird das Verhalten stabil und fast situationsunabhängig. Dennoch verändert sich der Mensch im Laufe der Zeit durch neue Erfahrungen. 

Eine mögliche Definition lautet: Die Persönlichkeit des Menschen ist die Summe von Merkmalen, die in ihrer Ausprägung über einen gewissen Zeitraum und in unterschiedlichen Situationen konstant bleiben, aber im Laufe der Zeit veränderbar sind und so ein konstantes Verhaltens-und Erlebensmuster zur Folge haben. Persönlichkeit besteht aus grundlegenden Merkmalen und Eigenschaften, die jeweils unterschiedlich ausgeprägt sind.

 

- Individuelles, einzigartiges Muster 

- Entwickelt sich weiter 

- Über Zeit und Situation relativ konstant und ausdauernd 

 

Da es Persönlichkeitstraining heisst, bedeutet es, dass man nach den Erkenntnissen über die eigene Persönlichkeit versucht, etwas daran zu verändern oder zu verbessern. Im Weiteren spielt die Beziehung von Mensch und Pferd eine wichtige Rolle. In der Menschheitsgeschichte  werden die Pferde von mächtigen Anführern oft genau so gelobt und geehrt wie ihre Besitzer. Sowie es bei Bukephalos dem Pferd von Alexander dem Grossen war. Auch in nahezu allen Religion hat das Pferd eine symbolträchtige Bedeutung. Sie werden zum Beispiel von Göttern gezähmt oder geritten, wie man es am Beispiel von Pegasus sehen kann.

 

Aber auch der Teufel wird vom Pferd beeinflusst, denn Überlieferungen zu folge soll dieser Pferdehufe haben. Die Wichtigkeit des Pferdes in unserer Gesellschaft sieht man auch in der Häufigkeit von Sprichwörtern mit Pferden. In unserem Sprachgebrauch gibt es zum Beispiel die Sprichworte: „Das Pferd von hinten aufzäumen“, „Fest im Sattel sitzen“, „Vom hohen Ross runter kommen“, „Keine zehn Pferde von der Stelle bringen“ oder „Zum Pferde stehlen“. Auch im Englischen gibt es starke Verbindungen zum Pferd, wie das Wort „horse sense“ zeigt, denn dieses Bedeutet gesunder Menschenverstand. Horse sense ist, das“…Schärfen aller Sinne zu einer hoch sensiblen Wachsamkeit und Aufnahmebereitschaft,…“ (Hendrich, Horsesense, S. 16) und der „…Appell zur einfühlsamen statt gewaltsamen Kommunikation und Führung…“. (Hendrich, Horsesense, S. 16) Fitz Hendrich wird in unserer Arbeit oft zitiert. Er schrieb das Buch „Horsesense“ und ist ein Manager- Coach.

 

Nach diesem groben Überblick über die Teilbegriffe, wären die Grundlagen zum Verständnis des Titels geklärt. Im Allgemeinen geht es beim Persönlichkeitstraining mit Pferden darum, dass man sich intensiv mit der eigenen Person auseinandersetzt, seine Stärken und Schwächen kennen lernt, die positiven verstärkt oder die negativen verändert. Man lernt festgefahrene Verhaltensmuster zu durchbrechen und somit in verschiedenen Situationen anders zu reagieren und durch diese neuen Verhaltensweisen positivere Rückmeldungen aus der Umwelt zu erhalten. Die Pferde übernehmen einen wichtigen Teil bei diesem Vorgang, denn sie sind es, die die Eigenarten der Persönlichkeit, deren Stärken und Schwächen, dem Menschen erst aufzeigen. Bei dem Kontakt von Mensch und Pferd liest das Pferd aus der Körpersprache und sieht direkt in die Gefühlswelt der Menschen hinein, da es über eine sehr sensible Wahrnehmung verfügt. Ohne Rücksicht auf den Menschen und dessen Gefühle zeigt es im hier und jetzt was es von ihm hält. Dieses Thema basiert auf den Grundlagen des Coachings.

Pferde nehmen einen wie man ist 

 

Pferde urteilen nicht über andere. Sie nehmen alles so, wie es ist und machen das Beste daraus. Sie sehen in anderen und deren Verhalten weder gut noch schlecht. Sie sind weder nachtragend noch diplomatisch. Um erfolgreich von einem anderen Wesen lernen zu können, muss man zuerst erkennen und einsehen, dass man aus einer anderen Sichtweise auf einem bestimmten Gebiet noch ein Anfänger ist und nicht so wissend wie man dachte. Erst nach diesem Prozess des Eingestehen, ist man offen genug, um von anderen zu lernen. Pferde sind wie Spiegel, die einem durch ihr Verhalten die eigene Persönlichkeit zeigt. Warum helfen Pferde beim Verbessern der Führungsqualitäten? Menschen sind immer darauf bedacht nicht zu direkt zu handeln, um die Gefühle anderer nicht verletzten. Aus Gründen der Höflichkeit, der Taktik oder der Schmeichelei verschweigen sie oft Tatsachen, welche, wenn man sie weiss, zur Verbesserung der Führung dienen könnten. Genau darin liegt die Chance, welche Führungskräfte in Umgang mit dem Pferd haben. Pferde agieren im Hier und Jetzt und zeigen ihre Meinung mit der totalen, schonungslosen Ehrlichkeit.

 

 

Warum besuchen  Menschen ein solches Training?

 

Wer ein Persönlichkeitstraining besucht, will sich in irgendeiner Weise ändern oder einfach mehr über sich selbst erfahren. In einem Persönlichkeitstraining versucht man sich seiner bisherigen Lebensweise bewusst zu werden und eine Änderung einzubringen. Persönlichkeitstraining hilft vielen Menschen: Führungspersonen, Paaren, Schülern, Eltern, Kindern, Pferdebesitzern usw. Es gibt sechs wichtige und für das Leben grundlegende Lektionen, welche wir von einem Pferd lernen können. Diese wären:

 

-„vermeide Konflikte“

-„sei geduldig“

-„sei beharrlich“

-„sei beständig“

-„bei einem Fehlschlag beseitige die Folgen und mache weiter“

(Rashid, Der von den Pferden lernt, S.47)

 

Mit den Worten „Nicht kämpfen, klar ausdrücken“ lassen sich diese Lektionen komplettieren.

Interview mit Catherine Hurni

 

Was ist Persönlichkeitstraining Ihrer Meinung nach?

 

Persönlichkeitstraining ist die Hilfe auf dem Weg zu einer bewussteren Wahrnehmung über die eigene Person mit ihren Eigenheiten, Mechanismen, Stärken und Schwächen. Erst wenn man sich diesen Dingen wirklich bewusst wird, kann der nächste Schritt zu Verstärkung der gewünschten Eigenschaften oder/und zur Veränderung oder Verbesserung der unerwünschten Eigenschaften unternommen werden. Der Persönlichkeitstrainer hilft beim Aufdecken und begleitet anschliessend auf dem Weg zu einer gewünschten Veränderung mit div. Hilfsmitteln wie Gespräch, Entspannungsmethoden, Bewegungstherapie u.ä.

 

Wie kamen Sie dazu, Kurse zum Persönlichkeitstraining anzubieten?

 

Ich wollte schon immer mit Pferden und Menschen arbeiten und da bot sich diese Art von Arbeit natürlich regelrecht an. Mich interessieren die Kommunikationsmittel und das Wesen der Pferde aber mich interessiert auch der Mensch als solches und seine Fähigkeiten sich selbst an einen anderen Ort zu bringen wenn er den richtigen Weg dazu findet. Das Zusammenspiel vom Mensch und Pferd ist für mich faszinierend und ich habe Freude anderen Menschen solche Erfahrung erleben zu lassen.

 

Haben Sie Fachliteratur gelesen? Wenn ja, welche?

 

Ich lese nicht allzu viel Fachliteratur, ich beschäftige mich immer wieder mit den Ausbildungsunterlagen zum Basic Coach und übe für mich selbst. Dazu lese ich z.B. "Mentales Training für Reiter" oder interessiere mich sehr für verschiedene Horsemanship-Techniken wie Parelli, Monty Roberts, Tellington Jones, etc. Hier nehme ich zwischendurch auch mal praktische Unterrichtsstunden um mein Wissen zu erweitern. Zusätzlich bekomme ich regelmässig Supervision von einer dipl. Psychoanalytikerin. 

 

Wie lange geben Sie schon Kurse?

 

Ich gebe seit 2 Jahren Kurse.

Haben Sie ein eigenes Pferd? Haben Sie damit auch ein Persönlichkeitstraining durchgeführt?

Ich habe 2 eigene Pferde. Mit ihnen führe ich regelmässig Persönlichkeitstrainings durch.

 

Was hat es Ihnen gebracht? Viel Ihnen ein Unterschied vorher-nachher auf?

 

Da ich während meiner Ausbildung selbst in Genuss eines Persönlichkeitsrainings gekommen bin habe ich sehr viel für mich gelernt! Daher fällt mir ein sehr grosser Unterschied auf!

 

Hat das Training Ihre Beziehung zum Pferd geändert?

 

Das Training hat meine Beziehung zu meinen Pferden und anderen Pferden im allgemein absolut verändert! Und dies meine ich im positiven Sinne!

 

Welche Ausbildung benötigen Sie um Persönlichkeitstrainings zu leiten?

Braucht man bestimmte Eigenschaften um Leiter eines solchen Kurses zu werden?

 

Als ich die Ausbildung absolvierte, brauchte ich einen Abschluss auf der Queensranch Akademy um selbst Trainings durchführen zu können. Es braucht die Liebe zum Tier und dem Menschen und das Interesse daran, auch an sich selbst zu arbeiten!  Ich glaube auch dass dies wichtig ist, um überhaupt in der Lage sein zu können das Gespür für andere entwickeln zu können - das denke ich ist die einzige und wirklich wichtige Eigenschaft die es braucht um seine Sache gut zu machen. Und natürlich braucht es ein bestimmtes Know how um solch einen Kurs leiten zu können. Aber das kann in meinen Augen jede/r lernen!

 

Weshalb besuchen Menschen ein Persönlichkeitstraining mit Pferden?

 

Entweder wollen sie ihre Beziehung zu ihrem Pferd verändern und entdecken dabei (manchmal ungewollt) vieles an sich selbst oder sie wollen ganz bewusst etwas in ihrem Leben verändern oder verbessern.

 

Warum Pferde und nicht andere Tiere?

 

Pferde haben eine sehr ähnliche soziale Struktur wie wir Menschen und sie verlangen uns Menschen mehr ab als z.B. Hunde die ja sehr einfach und gerne freiwillig zu uns kommen. Pferde sind Fluchttiere und brauchen sehr viel Vertrauen in uns damit sie uns freiwillig folgen. Wenns dann passiert ist die Freude darüber auch viel grösser  wie z.B. beim Hund da es überhaupt nicht selbstverständlich ist. Dadurch ist natürlich der positive Lerneffekt auch effektiver.  Zusätzlich faszinieren Pferde viele Menschen einfach ganz speziell.

 

Was nehmen Menschen aus einem solchen Kurs mit?

 

Sie nehmen eine Erfahrung über sich selbst mit, gewisse Dinge sind ihnen schlagartig bewusst geworden. Auch sind sie manchmal traurig oder nachdenklich darüber aber sehr oft ist dies genau der Antrieb etwas an sich ändern zu wollen. Sie erkennen aber auch, dass sie selbst diejenigen sind, die am meisten in der Hand haben etwas zum positiven zu bewegen. Meistens bekommen sie auch ein Instrument in die Hand um für sich weitermachen zu können und herauszufinden welcher Weg für sie der beste ist.

 

Welches sind die Erwartungen die ein Kursteilnehmer hat?

 

Viele wollen mit ihrem Pferd besser kommunizieren können und es besser verstehen - das sind die Rösseler. Andere sind einfach neugierig und haben eigentlich gar nicht viel Erwartungen. Einige wollen ganz konkret mehr über sich selbst erfahren und Hilfestellungen bekommen ihre Lebenssituation zu verbessern.

 

Oft nehmen Leute teil, die mit Pferden nichts zu tun haben. Weshalb?

 

Pferde sind für viele Menschen etwas Faszinierendes. Sie symbolisieren für sie Schönheit, Kraft, Freiheit aber auch Sanftheit. Viele Menschen haben gleichzeitig grossen Respekt vor diesen für sie "unnahbaren" Tieren. Diese Gegensätze ziehen sie an. 

 

Es gibt auch Persönlichkeitstrainings ohne Pferde. Was sind die Vor- und Nachteile zu Persönlichkeitstrainings mit Pferden?

 

Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Pferd im Gegensatz zum Menschen ehrlich, vorurteilslos, nicht berechnend und sofort und direkt seine Meinung kund gibt. Da ist nichts verstellt und darum sind Begegnungen mit dem Pferd sehr bewegend und gehen durch mehrere Schichten direkt in uns hinein. Der Effekt ist dadurch erfühlt und nicht über den Kopf  - dies ist viel schöner, schmerzhafter, inniger als bloss durch Worte. Und darum auch nachhaltiger. Es ist einfach eine Verstärkung  zum ganz normalen Persönlichkeitstraining ohne Pferde.

 

Profitieren Sie selbst auch aus Kursen die Sie leiten?

 

Jeder Kurs ist für mich wieder eine Bereicherung. Jeder Mensch ist anders, jede Pferdebegegnung ist anders. Dies hält meine Sinne wach. Wenn ich besonders intensive Begegnungen erlebe oder sehe wie jemand viel für sich profitiert gibt mir das auch selbst immer wieder einen Anstoss auch für mich nicht einfach stillzustehen.

 

Welche Komponenten sind essentiell für einen Kurs? Was ist Ihnen wichtig?

 

Bei einem Kurs ist vieles wichtig: die Menschen, die Pferde, der Ort, das Wetter, meine eigene Befindlichkeit. Mir ist vor allem wichtig, dass die Menschen offen sind etwas zu erleben und zu lernen. Wenn dies gegeben ist so habe ich auch die Möglichkeit meine Arbeit möglichst gut zu tun und die Menschen zufrieden (das darf auch nachdenklich sein) nach Hause zu lassen.

 

Ist es wichtig, dass ein Reiter dominiert, das heisst Leittier wird?

 

Es ist einfach wichtig, dass es klar ist wer "Chef" ist wenn man mit Pferden zu tun hat. Dies ist am Boden wichtig und natürlich auch beim Reiten. Aber unter "Chef" verstehe ich nicht eine Unterdrückung des Tieres und auch nicht eine Ausnutzung desselben für meine ureigenen Interessen! Man kann eine Partnerschaft mit dem Pferd haben und trotzdem Leittier sein und dies versuche ich bei meiner Arbeit zu vermitteln. 

 

Was hatten Sie für spezielle Erlebnisse während Ihren Kursen?

 

Ich kann mich jetzt nicht an eine besonders spezielles Erlebnis erinnern, jeder Kurs und jede Begegnung mit dem Pferd ist auf seine Art speziell weil einzigartig. Jeder Mensch ist ja auch einzig genau so wie jedes Pferd. 

 

Gibt es Voraussetzungen für eine Kursteilnahme? Gibt es geeignete und ungeeignete Teilnehmer?

 

Es gibt eigentlich keine ungeeigneten Teilnehmer. Es braucht auch keine speziellen Voraussetzungen. Es gibt eine wichtige Sache: Der Teilnehmer sollte offen sein und bereit etwas von sich preiszugeben. 

 

Wie nehmen Sie Veränderungen bei Teilnehmern während des Kurses wahr? Wie erkennen und erleben Sie Fortschritte der Teilnehmer?

 

Meistens verändert sich bei den Teilnehmern das Gesicht, es wird weicher, weiblicher oder der Gesichtsausdruck verändert sich. Oft ist auch der Gang bei den Menschen etwas anders als zu Beginn. Es sind viele Facetten die ich wahrnehme wenn die Leute bei sich "ankommen". Bei der Pferdebegegnung erlebe ich direkt ob ein Teilnehmer Fortschritte gemacht hat und natürlich auch im Gespräch. Doch gerade die Fortschritte sind nicht immer sofort und am gleichen Tag erkennbar, manchmal dauert es auch etwas länger oder ich sehe es dann bei einen folgenden Einzelcoaching. 

Deshalb steht auf meinem Logo auch EIN GEMEINSAMER WEG

Interview mit Teilnehmern

 

Interview mit Valery Furger

 

Was hast du beim Persönlichkeitstraining gelernt?

 

Ich habe gelernt, dass die Pferde die eigenen Wünsche und Gefühle widerspiegeln. Ihnen bleibt nichts verborgen. Wir können anderen Menschen unsere Gefühle vorspielen, aber bei Pferden klappt das nicht, sie spüren sofort wie es uns wirklich geht.

 

Wie hat es dir gefallen?

 

Da ich ohne Erwartungshaltung an das Persönlichkeitstraining herangetreten bin, konnte ich nur positiv überrascht werden. Für mich war es eine neue Erfahrung im Umgang mit Pferden, die ich jeder Zeit gerne wiedermachen würde.

 

Was hat dir am meisten Eindruck gemacht?

 

Ich wusste zwar schon, dass Pferde sehr feinfühlige Wesen sind, aber beim Persönlichkeitstraining habe ich dies sehr intensiv gespürt. Sie konnten jeden Gedanken lesen, z.B. als ich versuchte mich zu entspannen, da entspannte sich plötzlich auch das Pferd total oder als es mir endlich gelang, eine Brücke zu dem Pferd aufzubauen, da kam er auf mich zu.

 

Welche Übung sprach dich am meisten an?

 

Die, bei der ich versuchen musste, mich an ein positives Ereignis aus meinem Leben zu erinnern. Dieses positive Gefühl versuchte ich dann an das Pferd weiterzugeben, was gar nicht so einfach war. Als es aber funktionierte war ich überglücklich, das Pferd kam auf mich zu und beschnupperte mich überall. Ich habe gelernt meine Gedanken zu steuern.

 

Was hat dir am meisten Eindruck gemacht?

 

Das die Pferde einem helfen, die eigenen Probleme und Schwächen zu entdecken und an diesen zu arbeiten, jedoch auch die guten Seiten in uns sehen und diese uns zeigen.

 

Bringen dir deine heutigen Erfahrungen etwas für die nächste Zeit?

 

Ich habe mich besser kennengelernt und gespürt, was für eine enorme Auswirkung die Kraft der Gedanken haben. Diese Erkenntnis werde ich auf jeden Fall für die Zukunft nutzen.

 

Würdest du wieder ein Persönlichkeitstraining besuchen?

 

Auf jeden Fall. Es hat mir sehr viel Spass gemacht. Ich habe sogar vor, es mal alleine mit meinem Pflegepferd auszuprobieren. Nur so aus Neugier! 

 

Was hat dir nicht gefallen?

 

Es gab nichts, das mir nicht gefallen hat!

 

Kannst du Persönlichkeitstrainings weiterempfehlen?

 

Gewiss würde ich das. Das Pferd eignet sich hervorragend als Psychologe und hilft gerade unsicheren Menschen, sich wieder zu finden und ihnen ihre Stärken aufzuzeigen.

 

Wurden deine Erwartungen erfüllt?

 

Sie wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Ich hatte keine besondere Vorstellung darüber, was ich jetzt erreichen will, somit war ich schon mit kleinen Schritten überglücklich.

 

Wie erlebtest du die Kursleitung?

 

Sie waren alle sehr gut organisiert und hatten alles ganz genau geplant. Am Morgen bei der Einführung in das Thema übernahmen Patricia und Ronja vieles und am Nachmittag dann vor allem die Persönlichkeitstrainerin, wobei sie sich immer mit den beiden anderen besprach.

 

Wirst du etwas in deinem Leben ändern?

 

Ich denke, es ist sehr schwer bereits nach einem Persönlichkeitstraining viel zu ändern. Ich werde auf jeden Fall versuchen positiver zu denken, wenn mal etwas nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe.

 

Für Reiter: Wirst du etwas im Umgang mit dem Pferd ändern?

 

Ich werde wie schon erwähnt sicherlich mal selbst ein Persönlichkeitstraining durchführen, um zu sehen wie gut mich mein Pflegepferd kennt und ich werde es in seinem Verhalten genauer beobachten. Sonst aber ändere ich nicht viel im Umgang, da ich doch denke, dass ich sehr artgerecht mit ihnen umgehe.

 

Gab es Momente die dich tief berührt haben?

 

Das ganze Training hat mich berührt. Am meisten sicherlich der Moment, als das Pferd auf mich zu kam und es mir gelang eine Brücke zu dem Pferd zu schaffen und ihm meine positiven Gefühle zu schicken, die es mir dann auch zurück gab.

 

Wie hast du den Dialog mit dem Pferd wahrgenommen?

 

Pferde können ja nicht sprechen, also muss man sich voll und ganz auf die Körpersprache konzentrieren, was nicht ganz einfach ist .Man braucht Zeit und Geduld ihm „zuzuhören“. Die Präsenz des Pferdes ist sehr stark, das was man ihm gibt, bekommt man auch wieder zurück. Dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich schön und mitunter auch ein Grund warum ich Pferde so mag.

 

 

Interview mit Anna Buser

 

Was hast du beim Persönlichkeitstraining gelernt?

 

Ich habe gelernt auf mich zu achten, mit mir im reinen zu sein. So kann mich das Pferd klar wahrnehmen. Dies gilt auch für das tägliche Leben. Wenn man weiss was man will, wird das vom gegenüber auch unbewusst aufgenommen.

 

Wie hat es dir gefallen?

 

Es hat mir sehr gut gefallen. Der Umgang mit Tieren hat mir schon immer Freude bereitet.

 

Was hat dir am meisten Eindruck gemacht?

 

Für mich war der intensivste Moment als  das Pferd (Akira) auf mich zukam, und mich als Leittier (?) Leitperson akzeptierte. Das Vertrauen und die Intimität in diesem Moment haben mich sehr beeindruckt.

 

Welche Übung sprach dich am meisten an?

 

Es hat mir sehr gefallen mit Akira zu „spielen“. Durch diese Übung ist eine gewisse Nähe entstanden.

 

Was hat dir am meisten Eindruck gemacht?

 

Mit dem Persönlichkeitstraining kann man ganz viel über sich selbst erfahren und lernen wo die eigenen Grenzen oder Schwächen sind.

 Bringen dir deine heutigen Erfahrungen etwas für die nächste Zeit?

Ich werde mich sicher in vielen Situationen an das Training erinnern und versuchen das was ich über mich gelernt habe anzuwenden oder zumindest verstehen.

 

Würdest du wieder ein Persönlichkeitstraining besuchen?

 

Sehr gerne.

 

Was hat dir nicht gefallen?

 

Teilweise muss man sehr geduldig sein.

 

Kannst du Persönlichkeitstrainings weiterempfehlen?

 

Definitiv!

 

Wurden deine Erwartungen erfüllt?

 

Ich habe versucht keine Erwartungen zu haben. Dennoch war ich positiv Überrascht.

 

Wie erlebtest du die Kursleitung?

 

Sehr positiv. Es wurde alles erklärt und wir wurden bei jedem Schritt unterstützt.

 

Wirst du etwas in deinem Leben ändern?

 

Ich werde versuchen das was ich über mich gelernt habe immer im Gedächtnis zu behalten und in gegebenen Situationen richtig anzuwenden.

 

Für Reiter: Wirst du etwas im Umgang mit dem Pferd ändern?

 

Ich bin nicht (mehr) Reiterin. Ich werde trotzdem versuchen mich mehr darauf zu achten was ein Pferd oder ein andere Tier mir mitteilen will.

 

Gab es Momente die dich tief berührt haben?

 

Das gleiche wie in Frage 3 und auch wie Akira mit mir gespielt hat.

 

Wie hast du den Dialog mit dem Pferd wahrgenommen?

 

Sehr intensiv. Pferde sind extrem Feinfühlig und gehen alles auf den Grund.

 

 

Interview mit Jan

 

Was hast du beim Persönlichkeitstraining gelernt?

 

Mir wurden die Stärken und Schwächen meiner Persönlichkeit gezeigt. Dadurch lernte ich diese wahrzunehmen und damit umzugehen.

 

Wie hat es dir gefallen?

 

Anfangs war ich eher skeptisch, aber an diesem Tag wurde mir klar, dass man Persönlichkeitstrainings ernstnehmen sollte, da sie wirklich etwas bewirken können.

 

Was hat dir am meisten Eindruck gemacht?

 

Wie die Catherine das Verhalten des Pferdes interpretieren konnte.

 

Welche Übung sprach dich am meisten an?

 

Die Meditation mit der Musik, als wir uns alles vorstellen mussten.

 

Was hat dir am meisten Eindruck gemacht?

 

Ich denke, dass das Persönlichkeitstraining mit Pferden sehr direkt ist, da Pferde nicht lügen und keine Hemmungen haben, dir zu zeigen was sie denken.


 

Bringen dir deine heutigen Erfahrungen etwas für die nächste Zeit?

 

Es ist sehr schwer etwas daran zu ändern, aber mir wurden Sachen klar gemacht, die ich immer versuchte zu verdrängen.

 

Würdest du wieder ein Persönlichkeitstraining besuchen?

 

Ja, auf jeden Fall!


 

Was hat dir nicht gefallen?

 

Eigentlich hat mir alles gefallen, ausser der Kälte!

 

Kannst du Persönlichkeitstrainings weiterempfehlen?

 

Ich kann es  Leuten  weiterempfehlen die offen gegenüber Neuem sind.


 

Wurden deine Erwartungen erfüllt?

 

Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.  Ich rechnete nicht mit einem solchen Erfolg.


 

Wie erlebtest du die Kursleitung?

 

Sie war gut vorbereitet und leitete den ersten Teil ohne Probleme.  Im zweiten Teil mit den Pferden wurde sie zurückhaltender, was jedoch verständlich ist, da sie keine Ausbildung besucht haben.

 

Wirst du etwas in deinem Leben ändern?

 

wie bei 6)

 

Gab es Momente die dich tief berührt haben?

 

Ja, als mir der Coach sagte, wie sie die Reaktionen des Pferdes deutet. Denn es stimmte alles was sie sagte, doch ich wollte es nie wahrhaben...



 

Wie hast du den Dialog mit dem Pferd wahrgenommen?

 

Anfangs nicht, dies kam jedoch immer wie stärker als ich bei dem Pferd war.

 

 

Erlebnisse Kursteilnehmer

 

Valery Furgers Erlebnisse

 

Am Morgen trafen wir uns zuerst in Rodersdorf um mehr über das Persönlichkeitstraining mit Pferden zu erfahren. Patricia hatte mich gefragt, ob ich daran interessiert sei, bei einem solchen Training mitzumachen. Da ich schon lange mit Pferden zu tun habe und selbst reite, war ich natürlich sofort dabei! Was mich genau erwarten würde, wusste ich nicht. Ich wollte es einfach auf mich zukommen lassen.

Am Anfang wurde uns von Patricia, Ronja und Catherine (Trainerin) genau erklärt, wobei es bei einem Persönlichkeitstraining geht. Dies wurde mit kleinen Aufgaben, wie Bilder von Pferden zu interpretieren, unterstützt. Später gingen wir nach draussen um Aufwärmübungen zu machen. Nachdem wir dann alle warm hatten, gingen wir wieder hinein um Entspannungsübungen zu machen. Wir mussten uns hinlegen und zu einer meditativen Musik uns im Gedanken Pferde auf einer Weide vorstellen. Das Gefühl, das wir dabei empfanden, sollten wir uns für später für das Persönlichkeitstraining merken. Bei mir war es Geborgenheit und Freiheit.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen und voller Tatendrang ging es dann endlich in den Stall zu den Pferden. Doch bevor wir mit den Pferden arbeiteten, waren wir gebeten worden, noch zuerst eine Vertrauensübung zu machen. Ziel war es abwechseln mit einem Pferdestrick eine Person zu führen ohne das der Strick gespannt war. Zuerst einmal sehend, dann einmal blind. Man musste mal Führender, mal Geführter sein. Am Schluss wollten sie von uns wissen, welche Position für uns angenehmer war. Für mich war dies eindeutig die des Führenden. Für das Persönlichkeitstraining sollte es von Belang sein.

Nun endlich waren wir am Höhepunkt des Tages angelangt, dem Persönlichkeitstraining. Ich wurde gebeten, das Training mit Clint zu versuchen, was mir gerade recht war. Clint sollte der etwas anspruchsvollere von beiden Pferden sein und ich liebe Herausforderungen! Also liess ich mich auf das Experiment ein. Zuerst sollte ich mich mit mir selbst beschäftigen. Dem Pferd sollte ich keine Gedanken widmen und es nicht beachten, was zuerst super klappte. Catherine fragte mich, ob ich mich manchmal alleine fühle oder allein gefühlt habe, ich würde traurig wirken und Clint würde das spüren. Verblüfft über diese Aussage, konnte ich ihr nur zustimmen. Ja, es gab Phasen in meinem Leben, in denen ich mir tatsächlich manchmal ein bisschen einsam vorkam......Als nächstes sollte ich versuchen, die Wärme in mein Herz zu lassen und diese Wärme an das Pferd weiterzugeben. Ich atmete tief ein und aus und probierte alles. Wenn es nämlich klappen sollte, würde vielleicht Clint zu mir kommen. Dies wollte ich unbedingt erreichen. Doch es klappte nicht. Was logisch war, denn ich konzentrierte mich zu sehr auf das Pferd als auf mich selbst. Ein Fehler!

Mit dem Reifen in meiner Hand sollte ich nun versuchen das Pferd anzutreiben. Clint hatte sich sehr beruhigt, war schon schläfrig geworden durch meine innere Ruhe. Ich schwang den Reifen und lief hinter ihm vorbei, ohne jedoch ihn zu berühren. Ich tat dies bestimmt fünf bis sechs Mal, ohne Erfolg. Ich war geistig nicht stark genug. Ich brauchte mehr Wille ihn anzutreiben. Catherine bat mich deshalb, den Strick zu nehmen, anstatt den Reifen und an ein ganz positives Ereignis aus meinem Leben zu denken. Ich gab mein bestes und siehe da, nach weiteren drei bis vier Versuchen klappte es dann endlich: er bewegte sich. Ich trieb Clint an, nur durch meine positive Aura. Sogar ein Trab war drin!

Jetzt war ich bereit, es nochmal zu versuchen ihm meine Wärme zu übermitteln. Ich stoppte ihn und konzentrierte mich wieder auf mich, nur auf mich! Ich dachte an all die schönen Momente in meinem Leben und siehe da, Clint kam auf mich zu. Er beschnupperte mich und begann sogar meine Hand abzuschlecken. Es war ein unglaublich schöner Moment. Mir war es gelungen ihm meine Wärme oder Liebe zu geben und er nahm sie auf. Ich hatte das Ziel meiner Übung erreicht: ich habe gelernt, dass ich Geborgenheit bekommen, aber vor allem auch geben kann! Dass Pferde sehr feinfühlige Wesen sind, wusste ich zwar schon, aber heute hatte ich gesehen, wie weit diese Feinfühligkeit geht. Ich habe nicht nur viel Neues über Pferde, sondern auch viel über mich selbst erfahren. Der Tag war wunderschön und dieses Gefühl nehme ich gerne für die Zukunft mit. Ich würde auf jeden Fall wieder einmal ein Persönlichkeitstraining machen.      

 

Jans Erlebnisse

 

Zuvor hatte ich noch nie etwas mit Pferden zu tun, daher war ich sehr gespannt, wie das Ganze ablaufen wird. Als ich die anderen zwei zuvor beobachtet hatte, bemerkte ich, wie unterschiedlich die Tiere reagieren. Ich wurde neugierig und wollte wissen,  wie das Pferd auf mich reagiert. Im Paddock hatte ich anfangs Mühe, mich zurechtzufinden. Ich lief planlos umher und wusste nicht recht, wie ich mich verhalten sollte. Ich wurde gefragt, ob ich oft ohne ein konkretes Ziel bin. Mir wurde mit Hilfe von Frau Hurni klar, dass für mich der Weg zum Ziel viel wichtiger ist und dass auch dies von grosser Bedeutung ist. So wurde ich aufs Neue losgeschickt. Ich lief nun viel sicherer und bewusster. Daraufhin ist mir das Pferd gefolgt, was mich sehr erstaunt hat. Es war, als könne es spüren, was in mir vorgeht. Ich konnte mit dieser neuen Kenntnis jedoch noch nicht umgehen und das Pferd ging wieder.
Ich fand es extrem, wie das Pferd auf mein inneres Fühlen reagierte und wie direkt es Frau Hurni deuten konnte.
 Sie erkannte Dinge, die ich selbst nie recht Wahr haben wollte. Mir fällt es sehr schwer, Vertrauen zu jemandem aufzubauen und mich gegenüber anderen zu öffnen. Daher hatte ich schon immer Mühe mit engen Beziehungen. Ich versuchte wenige Male, eine Beziehung aufzubauen, in der ich der anderen Person wirklich vertraute und mich ihr auch mehr oder weniger zu öffnen versuchte, wurde bisher jedoch nur enttäuscht.
Das zweite ist, dass ich oft nicht erkenne, wenn jemand das gleiche Ziel hat oder mich unterstützen möchte. Ich lasse die Person deshalb daran nicht teilhaben und wirke dadurch, als würde sie mich stören.